Bebauung des Pistoriusplatzes – Weissensee in Trauer

Pistoriusplatz Berlin Bebauung Anwohner sauer

Entdeckt von TIMEA am Pistoriusplatz in Weissensee.

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5 Kommentare

  • Das Grundstück wurde vor 19 Jahren vom Bezirk mit Baugenehmigung bzw. damals sogar Bauanforderung verkauft. Für die eine Ecke war es eine Anforderung der Stadtentwicklung, dass ein Gewerbe anstatt einer Wohnung entsteht. Das ist dann das Café geworden.

  • Menschen wollen wohnen. Sie finden sich zusammen, um zusammen zu wohnen. Jeder in seiner Wohnung. Keine Ahnung, wie so ein Findungsprozess zustande kommt. Irgendjemand wird es wohl initiiert haben. Und es kamen hinreichend viele Interessenten. Und sie dürften nicht mit leeren Händen gekommen sein, denn Wohnen kostet Geld. Jetzt musste noch ein passenden Platz gefunden werden. Ruhig, zentral, gute Verlehrsanbindung und sozial attraktiv sollte er vermutlich sein. Da gibt es doch etwas in Weißensee, sagte man sich mit Blick auf den Stadtplan. Perfekt! Jetzt galt es nur noch die politisch Verantwortlichen davon zu überzeugen, dass der Pistoriusplatz nicht mehr länger das sein sollte, was er von Anbeginn der Bebauungsgedanken in Weißensee war, nämlich ein freier Platz, der die Sicht von der Max-Steinke-Strasse hin zum Eingangsensemble zum Kreuzpfuhl ermöglichte. Denkmallisten vor sich her tragenden Bewahrer mutierten angesichts Berlin weiten Wohnungsnotstandes zu konservativen Reaktionären und wurden von den Entscheidungsträgern in ihre Schranken verwiesen. Hier ging es um Höheres. Hier sollte Wohnraum geschaffen werden.
    Natürlich kann da der Hinweis auf den nun fehlenden Parkraum kaum stechen. Denn Wohnraum ist gewiss wichtiger als Parkraum. Das sieht jeder ein – zumindest jeder, der keinen Parkplatz sucht, weil er entweder klugerweise zu seiner Eigentumswohnmg gleich eine komfortable Tiefgarage mit erworben hat oder weil er gar kein Auto hat. Die Häuslebauer vom Pistoriusplatz wissen um das durch sie verschärfte Problem offenbar und beeilen sich auch umgehend kundzutun, dass sie Fahrad fahren. Das bedeutet, zwar sorgen wir für Parkplatzknappheit, nehmen aber die vorhanden restlichen Plätze nicht auch noch in Beschlag. Und sie seien auch keine Investoren, teilen sie dem interessierten Passanten auf ihrem Baustellenaschild mit. Sie haben sich lediglich zusammengefunden um sich an exponierter Stelle ihre Traumwohnungen bauen zu lassen. Das kann man natürlich nennen wie man will, aber es dürfte sich dabei sicherlich um eine Investition in die eigene wohnliche und finanzielle Zukunft handeln. Wer hat, der kann. Und Neid ist eine der Sieben Todsünden.
    Ich frage mich nur, warum wird hier ein so großartiger Coup so klein geredet und mit dem Bau eines Cafés noch ein Trostpflästerchen auf die Anwohnerschaft geklebt? Fühlt sich die Eigentümergemeinschaft etwa doch nicht so wohl mit ihrem Sieg, wie weiland Pyrrhus, nachdem er den nach ihm benannten errungen hatte?
    Ich denke mir, es gibt vermutlich Vieles, was an der nachträglichen Bebauung eines ursprünglichen PLATZES Unmut erregt. Mich stört vor allem, dass ich mich durch Äußerungen über Fahrradnutzung und Nicht-Investoren-Sein der Bauherren und Eigentümer in meiner Intelligenz wenig gewertschätzt fühle.
    Ein Gutes wird es vermutlich in diesem Zusammenhang geben: wenn die neuen Wohnungen bezogen sein werden, wird es ein paar Wohnungen geben, die für neue Mieter frei werden. Dem Vermehmen nach ja auch hier in Weißensee.

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